Die Wählerinitiative hat den Bürgermeister gebeten, notwendige Maßnahmen zur Stadtgestaltung bei der Landesregierung zur Förderung anzumelden.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Grün,
bei der letzen Marketingausschusssitzung wurde bekannt, dass die diesjährige Welterbetagung im Herbst 2006 mit einer Veranstaltung im Rüdesheimer Schloss beendet wird, bei der auch der Hess. Ministerpräsident Koch anwesend sein soll.
Die Planungen für diese Veranstaltung haben begonnen und wir halten es für äußerst wichtig, dass die Stadt Rüdesheim diese dazu nutzt, um auf die vielfältigen Stadtentwicklungsprojekte hinzuweisen, die im Rahmen der Förderung aus Welterbemitteln bezuschusst werden können.
Gerade die lange Vorlaufzeit bei der Verplanung von Haushaltsmitteln bedingt, dass wir schon jetzt bei den entsprechenden Stellen unsere Planungen vorstellen müssen. Da nun aber auf Grund der Neuwahl des Stadtparlamentes eine beschließende Stadtverordnetenversammlung erst ab Juni 2006 wieder vorhanden ist, ist es notwendig, dass Sie und der Magistrat die Vorstellungen der einzelnen politischen Parteien bündeln und schon entsprechende Vorarbeit leisten bis die entsprechenden Ausschüsse ihre Arbeit aufgenommen haben.
Die Wählerinitiative hat sich in mehreren Fraktionssitzungen mit dem Thema Stadtgestaltung befasst und bittet Sie für folgende Projekte um Unterstützung bei der Hess. Landesregierung und dem Welterbeforum zu werben..
Im Bereich des Niederwaldes wird die Errichtung des Tempels durch Landesmittel unterstützt und auch die Wiederherstellung des Osteinschen Parks ist in der Überprüfung. Wir halten es aber für unumgänglich, dass das „Cafe Rheinblick“ auf dem Niederwald durch ein der Landschaft und Historie angepassten Bau ersetzt wird. Das jetzige Gebäude ist ein Schandfleck und auch durch Gebäudekosmetik nicht vernünftig in ein Welterbegebiet zu integrieren.
Ebenso gilt dies für das Gebäude der ehemaligen Post in der Rheinstraße. Dieser 70er Jahre Betonbau zerstört die Ansicht der Rüdesheimer Rheinfront. Hier muss der posteigenen Immobiliengesellschaft mit Nachdruck verdeutlicht werden, dass die Stadt Rüdesheim eine städtebaulich vernünftige Regelung an dieser Stelle haben will. Hier sollte in Erfahrung gebracht werden, ob aus Welterbemitteln eventuell Substanzentschädigungen möglich sind, damit die Immobilieneigner einer schnellen Lösung zustimmen.
Ein weiterer, wichtiger Bereich für den Einsatz von Welterbemitteln sehen wir im Rheinufer von Rüdesheim. Dieses ist mittlerweile sehr verkommen. Es kann nicht sein, dass eine umfassende Umgestaltung erst im Rahmen einer Tunnellösung geplant ist. Rüdesheim ist eine der bedeutenden Touristenstädte Deutschlands und bietet in diesem Bereich dem Besucher einen erbärmlichen Anblick. Die Neugestaltung der Anlegestelle der Köln Düsseldorfer Schiffe könnte den Anfang für eine umfassende Sanierung des Rheinufers bilden. Die Hess. Landesregierung hat in der Vergangenheit Rüdesheim erheblich vernachlässigt. Mit der Aufnahme Rüdesheims ins Welterbegebiet scheint hier jedoch größere Bereitschaft zu bestehen Mittel für Gestaltungsmaßnahmen bereitzustellen. Deshalb glauben wir, dass wir für ein solches Projekt durchaus Unterstützung erhalten könnten.
In diesem Zusammenhang wäre vielleicht auch eine bessere Gestaltung des Bahndammes finanzierbar. Dabei ist sicherlich unsere erste Priorität, dass dieser ganz verschwindet. Aber realistischer Weise wird dies noch einige Jahre dauern. Die Bahn selbst hat ein Stück des Damms in Höhe der Markteinfahrt neu gestaltet, wodurch eine erhebliche optische Verbesserung eingetreten ist. Nun wollen wir erreichen, dass diese Gestaltung durchgängig von Adlerturm bis zum Bahnhof erfolgt. Auch hier könnten Welterbemittel hilfreich sein.
Weitere Maßnahmen sind die Sanierung des Naherholungsgebiets Lach oder die Rheinuferbeleuchtung.
Wir schlagen vor, dass alle Fraktionen aufgefordert werden sich in ihren Sitzungen mit den möglichen Maßnahmen im Rahmen der Welterbeförderung zu befassen, damit im neuen Planungsausschuss umgehend Beschlüsse gefasst werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Barth
Fraktionsvorsitzender
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