Rüdesheim am Rhein den 20.12.2015 (mb)//Tegut Angebot war nicht das finanziell lukrativste//Wie berichtet hat der Beirat der FreGe es abgelehnt, das die ehemalige Rheinhalle an einen Investor veräußert wird, der dort für die Firma Tegut einen Lebensmittelmarkt mit angrenzendem Bäckereikaffee geplant hat.Die WIR Vertreter im Beirat haben das Angebot abgelehnt, weil es eben nicht das finanziell lukrativste war und es sich bei dem geplanten 1400 m² großen Lebensmittelmarkt nicht um einen Nahversorger handelt.Richtig ist, dass für die Gestaltung des großen Parkplatzes ein Zuschuss von zusätzlich 250.000.- € angeboten worden ist. Dafür sollte die Stadt aber auf verschiedene Bedingungen eingehen. Neben dem Verzicht auf die Stellplatzabgabe (ca. 300.000.- €) sollte die Stadt auf Parkgebühren für 45 Minuten verzichten. Außerdem wollte der Investor selbstständig den Parkplatz nach seinen Bedürfnissen planen. Nach seiner Vorstellung gäbe es dann 90 PKW Stellplätze und 20 Busparklätze. Der Bestand des Parkplatzes ist aber schon 90 PKW Stellplätze, 37 Busparkplätze und 17 Kleinbusparkplätze.Damit hätte die Umgestaltung der Stellflächen zu einem Verlust von 34 Stellplätzen für Busse und Kleinbusse geführt. Auf diese ist die Stadt aber angewiesen und kann sie nach der Verpachtung des geplanten Ausweichgrundstücks auf der Lach auch nicht mehr herstellen.Insgesamt summierten sich die Forderungen des Investors auf gut und gern 500.000.- €. Unter Einbeziehung dieses Betrages lag das Tegut Angebot lediglich im Mittelfeld der Angebote und hätte dazu geführt, dass die Stadt über Jahrzehnte den Einfluss auf das gesamte Gebiet des großen Parkplatzes und der Restfläche des Opelgeländes verloren hätte.Darüber hinaus wären die Auswirkungen eines 1400 m² Marktes in der Innenstadt für viele Geschäfte Existenz bedrohend. In unmittelbarer Nachbarschaft wäre der kleine Lebensmittelhändler sicher nicht mehr existent. Auch der Netto Markt müsste schließen. Darüber hinaus wären auch noch der Bäcker in der Langstraße, zwei Metzger in Langstraße und Grabenstraße und der Lebensmittelmarkt in der Grabenstraße in ihren Geschäften bedroht. Ebenso sind Auswirkungen auf verschiedenen Geschäfte in der Altstadt zu erwarten. Die Stadtverordnetenversammlung hatte all diese Probleme erkannt und einstimmig beschlossen, dass bei einem Verkauf auf ein Seniorenheim und einen großflächigen Lebensmittelmarkt verzichtet werden soll.Leider wurde dieser Beschluss von der Geschäftsführung der FreGe ignoriert. Mehr noch, haben einige Beiratsmitglieder, die zuvor an dem genannten Beschluss mitgewirkt haben nun doch für einen Lebensmittelmarkt gestimmt.Dies ist unverständlich und es lässt nur den Schluss zu, dass man hier einem Bäckereibetrieb, der starkes Interesse an dem Standort hat, gefällig sein wollte.Die WIR Vertreter haben im Beirat zudem mögliche Alternativen gezeigt, die für die Stadt gewinnbringender wären. Wenn ein Abriss der Rheinhalle unvermeidlich ist (was allerdings noch geklärt werden muss) könnten hier zusätzliche Parkflächen entstehen. Der große Parkplatz und die Restfläche des Opelgeländes müssen sowieso neugestaltet werden, wodurch eine ansprechende Freiflächenplanung unter Beibehaltung der Parkflächen möglich wäre. Die Maßnahme dürfte mit 600.000.- € zu machen sein, wobei danach zusätzliche Parkeinnahmen von 100.000.- € jährlich zu erwarten wären.Diese Lösung käme auch dem Wunsch der Bevölkerung nah, die sowohl die Busparkplätze an dieser Stelle erhalten sehen will, als auch will, dass die letzte große innerstädtische Freifläche erhalten bleibt.