Am 13.7.2005 fand in der Rüdesheimer Rheinhalle eine Bürgerversammlung zum Regionalpark statt. Vorgestellt und diskutiert sollte an diesem Abend der Masterplan werden.
Schon die Terminierung hatte bei den Mandatsträgern für einiges Unverständnis gesorgt. So wurde das Thema Regionalpark auf die Sitzung des Planungsausschusses am 12.7. gesetzt, war am 13.7. für die Bürgerversammlung vorgesehen und sollte nach den Wünschen von Stadtverordnetenvorsteher Keiper am 21.7.2005 in der Stadtverordnetenversammlung endgültig beschlossen werden.
Eine terminliche Abstimmung zwischen den Fraktionen, wie das sonst üblich ist, hatte es nicht gegeben. Vielmehr entstand der Eindruck die CDU Fraktion wolle den Regionalpark in kürzester Zeit durch die städtischen Gremien „pauken“.
Die Bürgerversammlung war indes geradezu lächerlich und der Idee eines Regionalparks eher abträglich. Von den 19 Fraktionsmitgliedern der CDU Mehrheitsfraktion waren lediglich 2 (Stadtverordnetenvorsteher Keiper und Planungsausschussvorsitzender Hinse) anwesend. Bei der Diskussion war nicht zu klären, warum so wichtige Rüdesheimer Projekte wie die Rheinbrücke und der Golfplatz keine Aufnahme in den Masterplan gefunden haben.
Die vorgetragene Ansicht, dass jetzt ja darüber diskutiert werden könnte, ob alle 7 Gemeinden diese Projekte mittragen, kann nicht nachvollzogen werden, da hierfür einstimmige Rüdesheimer Stadtverordnetenbeschlüsse existieren. Es kann natürlich nur dann zu solidarischem Verhalten aller Kommunen kommen, wenn Jeder die speziellen Probleme des Anderen versteht und auch mit unterstützt.
Die WIR hat an diesem Abend deutlich gemacht, dass eine breite Akzeptanz des Regionalparks nur dann möglich ist, wenn u. A. diese beiden Projekte im Masterplan aufgeführt sind.
Umso erstaunlicher ist nun die Tatsache, dass die Mehrheitsfraktion offensichtlich den geordneten Rückzug aus dem Regionalpark Projekt angetreten hat. So wurde die Beratung in der Stadtverordnetenversammlung am 21.7.2005 auf unbestimmte Zeit abgesetzt. Beratungen sollen auf Fraktionsebene stattfinden.
Die WIR steht nach wie vor hinter der Idee des Regionalparks, gemeinsam die Region für die zukünftigen Generationen zu entwickeln. Auch einem Zweckverband sind WIR nicht grundsätzlich abgeneigt, wobei aber die Entscheidung zu Maßnahmen und Finanzierungen einstimmig getroffen werden müssten.
Es ist nach unserer Auffassung nun wichtig, dass die verunglückte Auftaktveranstaltung und die schlecht vorbereitete Rüdesheimer Bürgerversammlung nicht zu einem gänzlichen Interessenverlust bei der Rüdesheimer Bevölkerung führen.
Dringend muss eine breite Diskussion über Rüdesheimer Maßnahmen und mögliche Finanzierungen stattfinden.
Die zukünftigen Entwicklungen in unserer Region sind nur dann erfolgreich voranzubringen, wenn alle politischen Kräfte zusammenarbeiten. Denn nur Gemeinsamkeit ist das Rezept die momentan schwierigen Zeiten zu meistern.