Seit Jahrzehnten wird die Stadt Rüdesheim von der Bahnlinie regelrecht „terrorisiert“. Die Häufigkeit und Lautstärke, der zumeist mit Gütern beladenen, Züge hat seit Jahren ein Niveau erreicht, dass die Lebensqualität der Anwohner und die Tourismusfähigkeit der Stadt erheblich einschränkt.
Zudem ist die Höhe der Bahngleise rechtswidrig zu hoch. Am Adlerturm mittlerweile so, dass ein Gefahrenpunkt entstanden ist, der gerade bei Rollstuhlfahrern schon zu Unfällen geführt hat.
Außerdem sind die Unterführungen, sowohl in Rüdesheim, als auch im Stadtteil Assmannshausen desolat. Die statische Belastbarkeit ist teilweise nicht mehr uneingeschränkt gegeben.
Die Bahn will die Unterführung am Darmstätter Hof und die an der Albertistraße nun umbauen und dadurch mehr Flächen in Anspruch nehmen, wodurch die B 42 in diesen Bereichen eingeschränkt würde. Diesem Ansinnen wollen wir nicht zustimmen. Wir sehen keine Notwendigkeit der Bahn in irgendeiner Weise entgegenzukommen, zumal die Einschränkung der Fahrbahnbreite zu weiteren Behinderungen für den Fahrzeugverkehr auf der B 42 führt.
Die Bahn muss dazu aufgefordert werden die Sanierung aller in Rüdesheim und Assmannshausen vorhandenen Unterführungen ohne weiteren Flächenverbrauch zu renovieren.
Hierzu ist es nach Auffassung der WIR endlich notwendig durch Aktionen auf die Misere in Rüdesheim und Assmannshausen aufmerksam zu machen. Die Idee eine Feier zum 150 Jahrestag der Bahn im Rheingau zu machen, lehnen wir ab. Vor 150 Jahren war die Ausgangslage, dass durch die Bahnerschließung den Menschen im Rheingau durch eine Steigerung der Mobilität geholfen wird. Heute ist davon zumindest in Rüdesheim nichts mehr übrig geblieben. Die Bahngleise sind auch im Bereich des Bahnhofs mittlerweile so hoch, dass der Zugeinstieg zu einer sportlichen Leistung wird. Das Umfeld des Bahndamms ist dermaßen verdreckt und verkommen, dass man sich in einer Stadt wie Rüdesheim, die führend im internationalen Tourismus ist schämen muss. Der Zugverkehr hat an Intensität durch Gütertransport derart zugenommen, dass die Schranken an der B42 mehrere Stunden täglich geschlossen sind und es zu Rückstau auch in der Stadt führt. Lärm und Dreck belasten Einwohner, Pendler und Touristen gleichermaßen. Passieren tut nichts. Die Verantwortlichen bei Bund und Bahn sind nicht bereit für unsere Region etwas zu unternehmen.
Wir erwarten deshalb, dass die Politik in unsrer Stadt intensiver an diesem Problem arbeitet. Hierzu beantragen wir, dass die EU eingeschaltet wird, da durch die Bahngleishöhe die Rechte von Behinderten nachhaltig verletzt sind. Ebenso sollen die entsprechenden Behindertenorganisationen über die unhaltbaren Zustände informiert werden. Weiterer Druck soll auch über alle für das Weltkulturerbe zuständigen Stellen erfolgen. Der AG Tunnel und Rheinbrücke, deren Weiterbestehen wir nach der Wahl beantragen werden, soll alle drei Monate berichtet werden, was an Aktionen und Tätigkeiten gemacht worden ist.