mit Staunen und Verwunderung hat die WIR Fraktion  die Erklärung des CDU Stadtverbandsvorstandes, den Kreis Anteil des  Asbach Geländes nicht kaufen zu wollen zur Kenntnis genommen. Die  Verwunderung ist umso größer, sagt Fraktionsvorsitzender der WIR Lill,  weil seit Jahren ein einstimmiger Stadtverordnetenbeschluss besteht, der  genau das Gegenteil aussagt.
Udo Lill ruft dabei in Erinnerung, dass  es 1995 neben der SPD vor allem die CDU mit ihrem damaligen  Bürgermeister Melster war, die den Ankauf der Asbach Liegenschaften zu  einem schon damals überhöhten Preis durchgeboxt hatten.  Von den damaligen Gegnern des Asbach Deals sind nur noch Udo Lill und  Michael Barth in der Stadtverordnetenversammlung und Markus Störzel im  Magistrat. Der heutige Stadtverordnetenvorsteher und Vorsitzende des  Asbach Ausschusses Michael Barth hatte in einer umfangreichen Berechnung  schon 1995 prophezeit, dass es bei Ankauf der Asbach Liegenschaft zu  einem enormen Defizit für die öffentlichen Haushalte kommen wird. Die  CDU unter Melster hatte Barth damals als Miesmacher diffamiert und  überwiegend dem Asbach Ankauf zugestimmt.  15 Jahre dümpelt nun dieses Thema durch die Stadt und die Immobilien der  einstigen Rüdesheimer Vorzeige Firma sind mittlerweile zu einer  Industrieruine geworden. In den letzten Jahren hat sich immer gezeigt,  dass es ein enormes Verkaufshindernis ist, wenn verschiedene kommunale  Eigentümer zu Angeboten ihren Segen geben müssen. Die letzte  Optionsentscheidung hat dann ja auch gut acht Monate gedauert.  Rüdesheim kann sich bei diesem Thema nur selbst helfen und eine  Vermarktung nur dann forcieren, wenn es alleiniger Eigentümer ist, ist  sich Lill sicher. Darum muss die Stadt den Kreisanteil ankaufen, so weh  das auch tut. Alles andere ist verantwortungslos. Wie stellt sich denn  die CDU vor, dieses Problem zu lösen. Es ist sicher leicht nein zu  sagen, aber wo ist die Alternative, wenn man so wie so schon die Hälfte  besitzt, gibt Lill zu bedenken.  Außerdem ist mit der Ablehnung des Asbach Ankaufes noch keine Straße in  der Stadt saniert und was den maroden Haushalt betrifft, hat die CDU mit  ihrer Politik in den  vergangenen Jahren und Wahlperioden einen  gehörigen Anteil an diesem.   Die WIR hofft dennoch auf ein Besinnen in den Reihen der CDU und dass  zumindest Teile bereit sind zur Verantwortung für diese Stadt zu stehen.