In der Pressemitteilung der CDU vom 24.4.2010 sind einige Passagen, die uns veranlassen hierzu noch einmal Stellung zu nehmen, zumal der Unterzeichner hier namentlich genannt ist. Als 1995 der Asbach Vertrag durch die Stadtverordneten genehmigt werden sollte, war ich einer der Hauptgegner. Ich war auch in der Tat der Einzige, der mit dem vorgelegten Zahlenmaterial eine halbwegs seriöse Risikoberechnung vorgenommen hatte. Dies kann gerne im Kurier vom 24.10.1995 nachgelesen werden. Im Vorfeld wurde ich vom damaligen CDU Bürgermeister und dem damaligen Landrat Klaus Frietsch sehr wohl diffamiert, als Miesmacher, Stimmungsmacher und verantwortungslos tituliert. Dies alles ist in vielen Zeitungsberichten dieser Zeit nachzulesen.
Der damalige Streit zwischen Befürworten und Gegnern für die bessere Lösung wurde außerordentlich „hart“ geführt. .Bürgermeister Melster (CDU) wollte nicht nur, sondern hat in der Tat den Asbach Vertrag in Rüdesheim „durchgeboxt“. Auch hier hilft sicher der Blick in alte Presseartikel. Wie seriös meine damalige Berechnung damals war zeigte eine Berechnung der HLG, die wenige Tage nach der Asbach Abstimmung veröffentlich wurde und die sich, mangels eigenen Zahlenmaterials auf meine Berechnung stützte. In den Kosten sind beide Berechnungen lediglich 300.000.- DM auseinander. Das prognostizierte Defizit liegt deshalb weit auseinander, weil die HLG einen sehr hohen Verkaufserlös eingerechnet hatte, der nach meiner Auffassung nicht zu erzielen war und, wie wir heute wissen auch nicht ist. Diese Feststellungen sind allerdings nur für die richtige Wiedergabe der Geschichte notwendig aber in der Tat „Schnee von gestern“. Der Vertrag wurde abgeschlossen und Stadt und Kreis mussten die Millionen Verluste gemeinsam übernehmen. Rüdesheim hat bisher schon 3,5 Millionen Euro für den halben Asbach Anteil gezahlt. Diese verursachen inklusive Verwaltungs- und Instandsetzungskosten ca. 170.000.- Euro jährlich. Wobei die Instandsetzungskosten jährlich steigen. Mehrere Verkaufsversuche sind daran gescheitert, dass zwei kommunale Eigentümer die in der Privatwirtschaft übliche Schnelligkeit bei Entscheidungen vermissen lassen. Will Rüdesheim beim Verkauf weiterkommen, so muss es alleiniger Eigentümer sein. Dies hat der Asbach Ausschuss, dessen Vorsitzender ich bin, in seiner Sitzung am 17.12.2009 auch einstimmig so bestätigt. Da Toni Mosler hier anwesend war, ist es sicher unverständlich, wieso der CDU Stadtverband einstimmig empfiehlt das Asbach Gelände nicht zu kaufen, wo doch dessen Vorsitzender ausreichend Zeit gehabt hatte seine Bedenken vorzubringen. Die CDU Fraktion hat mit 15 von 31 Stadtverordneten nahezu die absolute Mehrheit im Stadtparlament und muss deshalb ihrer Verantwortung gerecht werden und eine Alternative zum jetzigen Kauf des Kreisanteils vorlegen, wenn nicht gekauft werden soll. Das Gelände einfach so liegen zu lassen und nichts zu tun ist nicht denkbar, weil die Gebäude Tag täglich in ihrer Substanz schlechter werden. Wer soll denn aber Rüdesheim helfen, wenn wir nicht einmal selbst dazu bereit sind. Rüdesheim wird beim Asbach Gelände einen großen Verlust machen, womit ich 1995 bedauerlicher Weise Recht gehabt habe. Dennoch, es ist auch aus städtebaulichen Gründen unbedingt notwendig, dass die jetzige Industrieruine schnell einer neuen Bestimmung zugeführt wird. Hier kommt auf die ehrenamtlichen Mandatsträger in Rüdesheim jede Menge Arbeit zu, die gemeinsam getan werden muss. Rüdesheim wird hier nur weiter kommen, wenn es nicht zu kleinlichen Auseinandersetzungen unter den Mandatsträgern kommt. Es geht um unsere Stadt und nicht um Parteipolitik.